Vergleichen
- Pauline Linke
- 20. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Oft vergleichen wir uns mit anderen.
Und die meisten nutzen den Vergleich, um sich schlecht bzw. kleinzumachen. Andere wiederum nutzen den Vergleich, um sich selbst aufzuwerten indem sie andere abwerten. Letztlich ist zweiteres negativ konnotierter als ersteres und zudem spielt es auch gegen unsere Natur der Zugehörigkeit.
Doch ist die Selbstabwertung durch einen Vergleich wirklich die gesündere Alternative? Und ist eine Selbstaufwertung immer nur schlecht?
Ist es möglich, sich auch nicht zu vergleichen?
Ein Vergleich geschieht mehr oder weniger automatisch. Wir spiegeln und reflektieren uns durch unser Gegenüber, so wie dieses auch durch uns.

Wir sind gleich und doch verschiedenen, das ist die Herausforderung in dieser Welt.
Betrachten wir die Selbstabwertung, die durch einen Vergleich nur allzu oft entsteht, einmal genauer. Wir schauen zu einem x-Beliebigen Menschen und merken, dass der-/diejenige etwas hat, dass wir auch wollen, wie: mehr Schönheit, mehr Selbstbewusstsein, ein erfolgreiches Business, mehr Follower, einen Partner, ein schöneres Haus, ein schöneres Auto, er/sie/es ist viel talentierter, kann viel besser Malen, Zeichnen, singen, tanzen, rechnen, reiten, Fußball spielen, reden und noch so vieles mehr...
Ich bin mir sicher, dass dir das ein oder andere noch einfällt.
Und dann machst du dich klein, hast das Gefühl nicht genug, nicht ausreichend zu sein. Doch ein Lob oder eine Anerkennung zudem was du gut machst, kannst du nicht annehmen. Deine Stärken stellst du dir nach diesem Lob noch mehr in Abrede.
Du wirst abhängig sein von den Bestätigungen im Außen, welchen du ja doch keinen Glauben schenken magst.
Du kannst dir nur selbst bewusst werden, um mehr Selbstbewusstsein zu erlangen und mit höherer Selbstakzeptanz, ergo höherer Selbstliebe erwächst dein Selbst- Bewusstsein.
Du kannst dich also vergleichen und neidisch sein, dich oder andere abwerten.
Oder du kannst den Vergleich nutzen, um mehr zu erkennen, was du wirklich willst und dafür losgehen, dich mehr mit Thema xy- Befassen oder dir auch noch einmal bewusst werden, was deine Stärken sind und dich fragen, ob xy wirklich notwendig ist für den Weg, den du gehen willst.
Alle Gefühle, die durch einen Vergleich aufkommen, sei es Neid, Zweifel, Unsicherheit etc.
Alles darf da sein. Sei ehrlich zu dir und fühle es.
Doch du bist einzigartig, einen wirklichen Vergleich wirst du niemals anstellen können, denn du hast ein anderes Umfeld an Menschen gehabt, in dem du aufgewachsen bist, biologisch gesehen sind wesentliche Unterschiede vorhanden und aus dieser Kombination erwachsen auch wesentlich andere Fähigkeiten und Stärken heraus. Es sind welche, die nur du allein auf diese ganz besondere und einzigartige Art und Weise verkörpern kannst, mögen sie diesen von anderen Menschen noch so ähnlich sein.
Wenn du selbst glaubst, dass du etwas zu geben hast und mit dem zufrieden bist, was du gibst, dann wirst du auch nicht die Notwendigkeit sehen, dich mit anderen zu vergleichen.
Je höher die Selbstliebe, desto geringer der Vergleich.
Was nicht heißt, dass du nicht doch auch wieder ins Vergleichen kommst, denn wie du weißt verbirgt die Selbstliebe unendliche Tiefen in sich.
Wie viel tiefer kannst du also noch in dich hinein tauchen?

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